Während die DEL sich noch drei Spieltage gönnt und die zweite Liga sich zunächst in neumodischen Pre-Play-Offs übt, geht es in der Oberliga gleich richtig rund. Acht Teams spielen um den Aufstieg in die 2.Bundesliga und wir wissen schon jetzt, wer die erste Runde übersteht.

Herner EV (1.) vs. ECH Klostersee (8.)

Nach Herne, nach Herne, da fährt doch keiner gerne – jedenfalls nicht im Eishockey. Denn das Renaissance-Wasserschloss Strünkede soll recht ansehnlich sein. Wobei: Den größten Teil der Oberliga-Hauptrunde ging es auch gar nicht nach Herne, die Clubs mussten nach Gelsenkirchen reisen um gegen den HEV spielen zu können. Halt, wie heißen die gleich noch? Herne Crusaders, Ruhrpott Crusaders dann doch wieder Herne Crusaders. Jedenfalls fuhren die Teams der Oberliga mit viel Respekt zu den Crusaders, die mit ihrem Kader problemlos auch in der zweiten Liga spielen könnten, viel schlechter als Freiburg hätten sie sicher nicht abgeschlossen. Auf der anderen Seite die wackeren Grafinger, die auswärts und zu Hause, in ihrer legendären Scheune, bis zum Schluss um den Einzug in die Play-Offs gekämpft haben – die sie am Schluss dann auch knapp erreichen konnten.  Für den EHC endet die Saison so oder so erfolgreich, sie haben also nichts zu verlieren.

Unser Tipp: Die Grafinger holen nichts gegen die Übermacht von der Ruhr – vielleicht können Jared Mudryk und Brydon Cox wenigstens dafür sorgen das es keinen “Sweep” gibt.

Dortmund (2.) vs. Passau (7.)

Dortmund? Nein, nicht die Borussia – Eishockey! Da wird aus einer epochalen Borussia schnell ein trampelnder Elch. Noch dramatischer als ihre Namensvettern aus Peiting, haben die Dortmunder Elche mit dem Zuschauerzuspruch zu kämpfen – und das trotz einer für einen Aufsteiger sensationellen Punkterunde. Auf der anderen Seite die Passauer Black Hawks, die ordentlich in die Runde gestartet waren und von denen man aufgrund ihrer guten wirtschaftlichen Situation dachte, nur ein Hochwasser könne sie gefährden. Hochwasser gab es keines, dafür gerieten sie durch das Wegbrechen eines Sponsors in eine gefährliche Schieflage, die schließlich in der Trennung von Trainer Feistl gipfelte. Mittlerweile haben sie sich gefangen und die Play-Offs erreicht. Je zwei Siege gab es auch bei diesem Duell in der Punkterunde (ein Sieg von Passau allerdings mit 4:3 nach Penaltyschiessen).

Unser Tipp: Ob mit oder ohne Fans – die Elche aus Dortmund machen es! Und wir wünschen Trainer Gentges und seinem tollen Kader, dass es gelingt in den Play-Offs mehr Fans für dieses Team zu begeistern! Vielleicht sollte man einfach in schwarz-gelb spielen und putzige Biene-Maja-Ringelsöckchen anziehen.

EC Peiting (3.) vs. EV Landsberg 2000 (6.)

Kapicka gegen Dibelka oder darf es doch Bacek sein. Die erfahrenen Oberligafans wissen sofort: Wir befinden uns nicht im kroatischen Speiserestaurant um die Ecke, nein vielmehr geht es um die vielleicht spannendste Serie im Play-Off Viertelfinale der Oberliga.  Peitings Powerelche konnten, wie die Landsberger, zwei der Vorrundenpartien gewinnen, beide auch jeweils eine in der Fremde. Das sieht doch recht ausgeglichen aus. Sieht man sich die Vereine genauer an, so gibt es doch Unterschiede: Auf der einen Seite die seriös wirtschaftenden Peitinger, die trotz solider wirtschaftlicher Führung und interessantem Kader, annähernd unter Ausschluss der Öffentlichkeit spielen. Auf der anderen Seite die Landsberger, die in ihrem Streben nach höheren Weihen schon vor einigen Spielzeiten (06/07 und 07/08) in Liga 2 mehr Geld ausgaben als sie hatten. Dieses Derby dürfte die Fans elektrisieren, was im Falle von Peiting bedeuten dürfte: Es kommen über 800 Zuschauer.

Unser Tipp: Die Elche machen es! Auch wenn der Aufstiegs- und Play-Off-erfahrene Derek Switzer auf Landsberger Seite eigentlich dagegen spricht. Und vielleicht auch der Landsberger Oberbürgermeister, der einfach nächste Woche die Kühlaggregate abschaltet. Sparen ist angesagt!

Rote Teufel Bad Nauheim (4.) vs. Starbulls Rosenheim (5.)

Morgen kommt es im Altehrwürdigen Colonel-Night, äääh Knight-Stadion, zur ersten Begegnung in der Serie: Bad Nauheim – Starbulls Rosenheim. Obwohl,  Night würde doch ganz gut passen: Besteht doch die Gefahr, dass in eben diesem Stadion bald die Lichter ausgehen. Soll der erste Teil des Beinamens der Rosenheimer auch zum Programm werden und die Bullen wollen wirklich nach den Sternen greifen, müssen sie jetzt mindestens in den fünften Gang hochschalten. Der Kader las sich verheißungsvoll, während der Hauptrunde wurde noch Vorjahresstar Dylan Stanley nachverpflichtet, doch kamen die Rosenheimer nie so richtig in Tritt – mittlerweile ist auch die Stimmung bei den Fans auf dem Nullpunkt angelangt. Ganz anders sieht das in Bad Nauheim aus: Sie fingen etwas verhaltener an und konnten die Starbulls durch konstante Leistungen noch hinter sich lassen. Wie man gegen Rosenheim gewinnt, wissen sie jedenfalls. Drei Siege gab es in der Runde für die Kurstädter, darunter einer nach Verlängerung.

Unser Tipp: Franz Steer und seine Starbulls finden den 5. Gang nicht und stolpern über Fred Carroll und seine Nauheimer – sollten sich die Fans der Starbulls allerdings doch noch umentscheiden und ihre Mannschaften unterstützen, so ist eine kleine Chance vorhanden.

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