Stanley Cup Sieg und die Folgen

17 August 2010 Text: Sebastian Keil
Foto: Ryan Anger / flickr.com

Sommerpause und trotzdem Hockey

Nach den langen Nächten der Finalserie, der Award-Show, dem Draft, den auf- und abregenden ersten zwei Wochen der Free Agency und zwei Wochen Urlaub wird es Zeit, sich wieder dem Geschehen in der NHL zu widmen.
Der Kollege Björn Fricke hat sich bereits der Kovalchuk-Saga angenommen; mir hat es immer in den Fingern gejuckt zu schreiben, aber ich wollte warten, bis Kovalchuk sich entschieden hat. What a mess! Wir können nur hoffen, dass dieser Präzedenzfall die Verhandlungen um das neue Collective Bargaining Agreement (CBA) positiv beeinflusst und die Liga nicht auf einen erneuten Lockout zu steuert.

Chicago gewinnt – und dann?

Nicht in fünf sondern in sechs Spielen besiegten die Blackhawks die Philadelphia Flyers, da lag ich doch zum Abschluss gar nicht so schlecht. Was in Chicago allerdings nach dem Draft passiert ist, kann man nur ansatzweise mit der Situation von Tampa Bay vor einigen Jahren vergleichen: Dort konnten aufgrund von einigen hochdotierten Verträgen “Role Players” nicht gehalten werden und das Team der Lightnings stürzte ab. Kurz gesagt, dass CBA tut was es soll und sorgt für Parität. Chicago hat einige Verträge, die sehr unglücklich strukturiert sind. Will heißen, wenige Spieler kosten viel Geld, so bleibt nicht mehr genug übrig. Die Liste der Spieler die die neue Saison bei einem neuen Verein beginnen ist lang und zum Teil bemerkenswert. Unter anderem Dustin Byfuglien (denn die Amis scheinbar französisch “Buflain” aussprechen), Andrew Ladd, Kris Versteeg und Brent Sopel wurden getraded, dazu kommen einige Free Agents, die nicht wieder unter Vertrag genommen wurden, allen voran John Madden.
Schließlich noch das Antti Niemi Disaster: Der Torhüter und der Verein konnten (wollten) sich ohne Hilfe eines Vermittlers nicht auf eine neue Vertragshöhe einigen und Chicago wollte (konnte) die vom Vermittler festgelegte Summe nicht zahlen. Ergo sucht sich auch Niemi einen neuen Verein, während Chicago den günstigeren 34-Jahre alten Marty Turco verpflichtete, der einen Cup mit Dallas holte und zeigen möchte, dass er noch nicht zum alten Eisen gehört. Chicago spart auf der Torhüterposition in diesem Jahr somit 1,45 Millionen Dollar und selbst diese Summe (knapp 59 Millionen Dollar darf das Team insgesamt kosten) ist scheinbar zuviel, als dass man den 26-Jährigen Niemi halten könnte.

Der Star-Kern bleibt

Klar, Kane, Toews, Sharp, Hossa, Keith, Cambell und Seabrook bleiben und jedes Team mit einem solch starken Nukleus wird mindestens um den Cup mitspielen. Des Weiteren weiß man nie, was dann noch zu Deadline passiert, insbesondere, wenn Cristobal Huets 5,25 Millionen-Dollar-Vertrag möglicherweise noch getradet wird. Dennoch bleibt festzustellen, dass das aktuelle CBA definitiv die ökonomische Landschaft in der NHL ausgeglichen hat. Natürlich gibt es immer noch Teams, die traditionelle weniger Geld ausgeben als z. B. die New York Rangers und Detroit Red Wings. Doch das sogenannte Lower Limit besagt, dass man nur 16 Millionen Dollar unterhalb der Grenze liegen darf und somit können die Sparsamen nicht ganz so knauserig sein, wie sie gern möchten. Und die Varianz der Gewinner und Playoff-Teams der vergangenen Jahre zeigt, dass die ökonomische Parität tatsächlich auch das Geschehen auf dem Eis beeinflusst.

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