Kill Bill Vol.3 – Training muss sein
Er gehört zu den schillerndsten Trainerfiguren im Eishockey: Bill Stewart. Der ehemalige NHL-Profi aus Ontario, derzeit bei den Kölner Haien hinter der Bande, ist nicht nur durch Tore, Tricks und Titel bekannt geworden. Legendär seine Aktionen, gefürchtet seine Methoden. Doch was geschah wirklich, was ist Legende?
Was ist passiert?
Wenn man tagtäglich im Training steht und dabei so eine extravagante Persönlichkeit wie Bill Stewart ist, ist es völlig normal, dass auch manch bemerkenswerte Aktion im Tagesgeschäft, eben im täglichen Training passiert. Bill Stewart gilt als guter Trainer, doch manchmal – oder gerade deswegen – greift er im Training bisweilen zu Aktionen, die einem je nach Einstellung ein Zungeschnalzen oder ein Kopfschütteln entlocken.
Aus seiner Mannheimer Zeit erinnert man sich gerne – die Spieler wohl eher ungerne – an zwei Reaktionen auf Niederlagen. Einmal schloss er sein Team unmittelbar nach einer schwachen Leistung in der Kabine ein und begann nach kurzer Zeit des Schmorenlassens mit einer ausführlichen Taktiklehrstunde. Diese fand erst morgens um fünf ihr Ende, dann durften die Spieler auch nach Hause. Ein anderes Mal bat er am Tag nach der Niederlage zum Training ohne Scheiben. Wie bei den Kleinstschülern begann Stewart mit einfach Laufübungen, Bogenläufen und Bremstechniken. Später kamen dann noch die Grundlagen der Stockhaltung und -führung hinzu.
In seiner Hamburger Zeit war er dafür berüchtigt, die Spieler, nach schwachen Spielen am Freitag, bereits am Samstag in der Früh zu einer ausführlichen Konditionseinheit zu bitten. Dies hatte zur Folge, dass die Beine am Sonntag schwer waren und häufig die nächste Niederlage folgte, an dem natürlich auch die Spieler schuld waren. Kein Wunder, dass das Tischtuch zwischen Team und Stewart, der sich selber als “verdammt guter Coach” bezeichnete, schnell zerschnitten war. Die Demission in Hamburg war dann die logische Folge.
Und zum Schluß noch eine Anekdote, die mit dem Training nichts zu tun hat, aber gut in das Bild des übermotivierten Bill Stewart passt. Nach einer Niederlage mit den Adlern schleuderte er eine Wasserflasche durch die Scheibe des Teambusses. Auf Begeisterung stieß das nicht.
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