“Unsere Jungs” – Teil 3

3 Mai 2010 Text: Manuel Ort
Foto: Roland Rappel / fire-gallery.de

Heute der dritte Teil unserer Serie über die Jungs, die ab kommendem Freitag die deutschen Farben bei der Heim-WM tragen werden. Mit dabei: Eishockey-Dino Sven Felski.

Dennis Endras

Erstes Länderspiel: 17.12.2008 Deutschland – Schweiz 1:2 n.V.
14 Länderspiele

Dennis Endras erblickte am 14.7.1985 in Immenstadt/Allgäu das Licht der Welt und machte im Alter von sechs Jahren sein erstes Spiel für den Heimatclub aus Sonthofen. Die Karriere des 24 jährigen geht seit dem steil nach oben – über Sonthofen und Bayreuth kam der junge Keepr zum EV Landsberg 2000, für die er insgsamt drei Spielzeiten zwischen den Pfosten stand. 2006 schaffe er mit dem EVL2000 den Aufstieg aus der Ober- in die 2. Bundesliga und brachte die Stürmer des damaligen Gegners aus Hannover reihenweise zur Verzweiflung. Seinen ersten Einsatz in der DEL hatte der junge Keeper allerdings schon um einiges früher – im Jahre 2004 kam er zu seinem ersten Einsatz bei den Augsburger Panthern – spielte die restliche Zeit aber mit einer Förderlizenz für die Bayreuth Tigers. In der Saison 2008/2009 zeigten die Verantwortlichen der Augsburger Panther dann einiges an Mut und holten den damals 22-jährigen als Nummer 1 Goalie in das DEL-Team – sie sollten es nicht bereuen. Dennis Endrass spielte eine super Saison und ließ schon nach kürzester Zeit alle Kritiker verstummen. Er wurde prompt ins Nationalteam berufen und machte gegen die Schweiz sein erstes Länderspiel. Auch in der vergangenen Saison war er der große Rückhalt der Augsburger Panther – er hatte mit seinen Paraden maßgeblichen Anteil daran, dass die Lechstädter bis ins Finale der DEL vorstoßen konnten.

Alexander Sulzer

Erstes Länderspiel: 01.04.2004 Deutschland – Schweiz 2:2
52 Länderspiele, 0 Tore, 5 Assists, 59 Strafminuten

Der in Kaufbeuren geborene Sulzer durchlief alle Nachwuchsmannschaften das ESVK und debütierte bereits im Alter von 16 Jahren im Oberligateam der Joker. In der Saison 2001/2002 konnte er den Aufstieg mit dem ESV Kaufbeuren in die zweite Bundesliga feiern, trotz einer Niederlage im Finale gegen die Landshut Cannibals. Die Hamburg Freezers wurden auf den  jungen Verteidiger aufmerksam und verpflichteten ihn – er machte auf Anhieb 18 Spiele in der höchsten deutschen Spielklasse und wurde zusätzlich per Förderlizenz beim Heimatverein in Kaufbeuren eingesetzt. 2003 wurde er dann in Runde 3 an Position 92 im NHL-Draft gezogen. Die Nashville Predators verzichteten aber vorerst auf einen Vertrag und Sulzer wechselte innerhalb der DEL zu den DEG-MetroStars. Während seiner ersten Spielzeit in Düsseldorf avanciert er zum absoluten Stammspieler und konnte bereits 2004 sein Länderspieldebüt feiern. Im selben Jahr wurde Alexander Opfer eines Raubüberfalls in der Düsseldorfer Innenstadt bei dem er einige Verletzungen davontrug – trotz allem machte er über 40 Spiele für die DEG. Nach drei Jahren am Rhein wechselte er nach Nordamerika, spielte dort die meiste Zeit für das Farmteam der Nashville Predators, die Milwaukee Admirals. Am 15.01.2009 gab er dann sein Debüt in der NHL beim Spiel gegen die Montreal Canadiens, welches er leider nicht gewinnen konnte. Aktuell ist Sulzer mit Milwaukee aus den Play-Offs um den Calder Cup (Trophäe der AHL) ausgeschieden und wird dem DEB-Team hoffentlich mehr Tiefe im Abwehrverbund geben können.

Nikolai Goc

Erstes Länderspiel: 05.11.2008 Deutschland – Kanada 3:0
8 Länderspiele, 0 Tore, 0 Assists, 2 Strafminuten

Der frisch gebackene Deutsche Meister wurde am 17.06.1986 in Calw geboren – seine ersten Gehversuche auf dem Eis machte er bei der ESG Esslingen. Im Sommer 2002 wechselte er nach Schwenningen zu den Wild Wings und konnte dort bereits sein erstes DEL-Spiel verzeichnen. Dies sollte aber auch sein letztes für den SERC bleiben. Er wechselte nach Mannheim zu den Jungadlern und spiele fortan in der Deutschen Nachwuchsliga. Im Alter von 18 Jahren wechselte er von Mannheim nach Freiburg und verbrachte dort 2 Jahren, in denen er sowohl für die Profis, als auch für die Junioren in der Bundesliga auflief. Nach seiner Station im Breisgau wechselte er einmal quer durch die Republik nach Hannover, wurde dort mit einer Förderlizenz für die Fishtown Pinguins aus Bremerhaven ausgestattet. In zwei Spielzeiten brachte er es immerhin auf über 50 Einsätze in der DEL, neben seinem Bruder Sascha, der ebenfalls bei den Scorpions unter Vertrag steht. Nach seinem Länderspieldebüt, am 05.11.2008 gegen Kanada, dürfte die Deutsche Meisterschaft in der DEL aus der aktuellen Saison sicher der bisher görßte Erfolg in seiner noch jungen Karriere sein. 

Sven Felski

Erstes Länderspiel: Die STARTING6 Redaktion vermutet das dies bereits vor der Aufzeichnung elektronischer Daten passiert sein muss. :)
149 Länderspiele, 20 Tore, 26 Assists, 169 Strafminuten

Felski ist der Dino unter den aktuellen Nationalspielern, aber nicht wegen seiner Größe, eher wegen seines Alters. Er gehört seit gefühlten vier Jahrzehnten zum Kader der Nationalmannschaft und ist da auch nicht mehr wegzudenken – quasi ein Interior der DEB-Auswahl. Natürlich lässt sich der Berliner die Weltmeisterschaft im eigenen Land nicht entgehen – inklusive eines Rekordspiels das in die Geschichtsbücher eingehen wird. Fakt ist, trotz seines Alters gehört Sven Felski nach wie vor in die Nationalmannschaft. Zurecht. Felski bringt nicht nur die nötige Routine mit, er kann vor allem für die vielen jungen Spieler ein Vorbild sein – außerdem ist er immer wieder für das ein oder andere wichtige Tor gut. Über die Stationen in seiner Karriere kann man eigentlich kaum interessantes Berichten – in Berlin geboren, in Berlin geblieben, aktuell immer noch in Berlin und vermutlich wird sich das in den nächsten 30 Jahren Profi-Eishockey auch nicht mehr ändern. Vier deutsche Meisterschaften konnte er feiern, über 700 Spiele in der DEL und 149 in der Nationalmannschaft hat er schon auf dem Buckel – ein wahre Institution, dieser “Felle”. Wäre der Felle Kanadier und würde dort für die Nationalmannschaft spielen, könnte man sagen: “Go for Gold, Sven” – da dass aber nicht der Fall ist, sagen wir: “Go for Goals, Sven”.

Kai Hospelt

Erstes Länderspiel: 08.11.2006 Deutschland – Kanada 4:4
25 Länderspiele, 4 Tore, 2 Assists, 6 Strafminuten

Der Tradition seines Vaters, der 1977 deutscher Meister wurde, folgend begann Kai Hospelt mit dem Eishockey – natürlich in der Heimatstadt Köln. Er spielte  für die Kölner Junghaie in der deutschen Nachwuchsliga und wusste dort zu überzeugen – in seiner zweiten Saison gelangen ihm sage und schreibe 106 Scorerpunkte in gerade einmal 40 Spielen. Diese Leistung konnte er im Jahr darauf bestätigen, wieder wurde er Topscorer der DNL-Mannschaft, obwohl er bereits einige Einsätze für das Profi-Team in der DEL absolvierte und somit gar nicht alle Spiele in der DNL machen konnte. Natürlich durfte er seine Qualitäten auch in den Jugendteams des DEB unter Beweis stellen und war bei der U18 WM 2003 und den Junioren Titelkämpfen 2004 und 2005 mit von der Partie. Im Sommer 2003 drafteten ihn die San Jose Sharks aus der NHL an 216. Stelle in der 7. Runde. Nach einer Saison mit Einsätzen in der DNL wie auch in der DEL, spielte er im darauf folgenden Jahr ausschließlich in der DEL und konnte sich einen Stammplazt in der vierten Reihe der Haie ergattern. In den Jahren 2004 und 2005 nahm er erneut an den Juniorenweltmeisterschaften teil, verletzt sich aber zwischenzeitlich schwer am Kreuzband. Nach einigen erfolgreichen Jahren bei den Kölner Haien wechselte er zur Saison 2008/2009 zu den Grizzly Adams Wolfsburg und ist dort seitdem einer der Leistungsträger des Teams.

Philip Gogulla

Erstes Länderspiel: 05.02.2006 DEB – DEL All-Stars (Ausländer) 5:3
61 Länderspiele, 12 Tore, 28 Assists, 52 Strafminuten

Der am 31.7.1987 in Düsseldorf geborene Philip Gogulla begann seine Profi-Karriere bei den Krefeld Pinuginen, für die er bereits mit 15 in der deutschen Nachwuchsliga auflief. Er konnte dort überzeugen und wurde in der Saison 2004/2005 von den Kölner Haien verpflichtet. Geplant war, dass Gogulla für das DNL Team der Kölner Junghaie aufläuft und gleichzeitig beim Förderlizenzparter Essen in der zweiten Liga spielt – aufgrund massiver Verletzungsprobleme wurde er aber schlussendlich fast nur im Profi-Team der Haie in der DEL eingesetzt. 2005 wurde er zudem von den Buffalo Sabres an 48. Stelle in der zweiten Runde des NHL-Drafts gezogen. Trotz eines gültigen Vertrags bis 2009, nahmen ihn die Sabres 2007 unter Vertrag, einigten sich aber dann mit den Haien darauf, dass Philip weiter in der DEL spielen wird. Im Jahr 2006 machte er sein erstes Länderspiel und gehörte erstmals zum festen Kader der Nationalmannschaft, für das Olympische Eishockeyturnier in Turin reichte es noch nicht ganz und er wurde kurz vor Beginn aus dem Kader gestrichen, einige Monate später aber war er fester Bestandteil des DEB-Teams, welches in Amiens (Frankreich) den Sprung zurück in die Gruppe der Top-Teams schaffte. Nachdem sein Vertrag bei den Kölner Haien 2009 ausgelaufen war, wechselte er nach Nordamerika zu den Buffalo Sabres, schaffte allerdings den Sprung in die beste Liga der Welt noch nicht und spielt seitdem in der AHL, beim Farmteam der Sabres – den Portland Pirates.


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