“Unsere Jungs” – Teil 2

29 April 2010 Text: Ralf Leising
Foto: Merelymel13 / flickr.com

Hier also der 2.Teil unserer Einstimmung auf das WM Turnier im eigenen Land. Die Vorstellung weiterer Nationalspieler, die unsere Farben bei der Heim-WM vertreten werden:

Dimitrij Kotschnew

Erstes Länderspiel: 28. April 2007 Deutschland – Canada 2:3
56 Länderspiele

Der am 15.07.1981 in Karaganda / Kasachstan geborene Dimitrij Kotschnew kam im Alter von sieben Jahren in seiner kasachischen Heimat mit dem Eishockeysport in Berührung, ehe er im Alter von neun Jahren nach Deutschland kam. Seine erste Station im Seniorenbereich waren  für den damaligen Wahl-Hamburger 2000/2001 die Hamburg Croocdiles.  2001/2002 wechselte er zu den Iserlohn Roosters, bei denen er sich zunächst durchsetzen konnte, in der Folgezeit aber gegen Jimmy Waite ins zweite Glied rückte und mit einer Förderlizenz für die Straubing Tigers in der 2.Liga spielte. 2003/2004, wiederum per Förderlizenz, wurde er zum großen Rückhalt für die  Duisburger Füchse, denen er entscheidend zum Aufstieg in die DEL verhalf. Daraufhin bekam er von Doug Mason auch bei den Roosters wieder mehr Chancen sich zu bewähren. In den nächsten 2 Spielzeiten avancierte er am Seilersee zur Nummer 1 im Tor und wurde in der Spielzeit 2004/2005 auch erstmals von Greg Poss ins Nationalteam berufen. Bei den Ice Tigers Nürnberg wurde er in der Saison 2007/2008 (was die Statistik anbgelangt) bester Torhüter der Liga und war auch im Aufgebot für die Eishockeyweltmeisterschaften 2007 und 2008. Sein zusätzlicher russischer Pass machte ihn in der Folge für Spartak Moskau in der KHL interessant, wo er nach einer anfänglichen Verletzungsphase ebenfalls zum Stammtorhüter avancierte. Im Dress des DEB hat Dimitrij schon oft bewiesen, dass sich Trainer und Team voll auf ihn verlassen können.

Sven Butenschön

Erstes Länderspiel: 5.11.2008 Deutschland – Kanada 3:0
25 Länderspiele, 0 Tore, 3 Assists, 8 Strafminuten

Er wurde zwar am 22.03.1976 in Itzehoe in Deutschland geboren, kam aber im Alter von 2 Jahren nach Kanada, wo er, als 57. in der 3. Runde von Pittsburgh gedraftet, die als exzellente Ausbildungsliga bekannte WHL durchlief. In seinen ersten Profijahren pendelte er zwischen der AHL und der NHL (einige Spiele für die Pittsburgh Penguins und die Edmonton Oilers), um in der Saison 2002/2003 und 2003/2004 eine größere Anzahl Spiele in NHL für die New York Islanders zu absolvieren (insgesamt 77). Während des NHL-Lockouts 2004/2005 wurden die Adler Mannheim auf ihn aufmerksam und verpflichteten Butenschön. Nach einer Saison in Nordamerika im Jahr darauf (8 NHL Spiele für Vancouver und 60 im Framteam in Mantioba in der AHL) kehrte Butenschön 2007 nach Mannheim zurück, wo er die letzten 3 Spielzeiten unter Vetrag war. 2008 wurde er erstmals von Uwe Krupp in das Nationalteam berufen. Er hat schon bewiesen, dass er für die deutschen Farben ein verlässlicher Defender sein kann.

Chris Schmidt

Erstes Länderspiel: 07.11.2007 Deutschland – USA 4:2
50 Länderspiele, 3 Tore, 11 Assists, 56 Strafminuten

Auch der am 01.03.1976 in Beaverlodge / Alberta, Kanada geborene und an 111. Stelle von den Los Angeles Kings in der 5. Runde gedraftete Chris Schmidt durchlief die kanadische Ausbildungsliga WHL. Seine erste Profisaison verbrachte er 1996/1997 bei den Mississippi Seawolves, mit denen er, nach Stationen in der IHL und AHL (Phoenix, Fredericton und Springfield) 1999 auch den Kelly-Cup, die Meisterschaft der ECHL gewann. Die nächsten Spielzeiten war der Kanadier mit deutschen Vorfahren in der AHL bei den Lowell Lock Monsters und den Manchester Monarchs unter Vertrag – Höhepunkt dabei in der Saison 2002/2003 10 Spiele in der NHL bei den Los Angeles Kings. Nach zwei weiteren Spielzeiten in der AHL bei den Monarchs war die Düsseldorfer EG in der Saison 2005/2006 sein erster Verein in Deutschland. Nach einer Saison in Ingolstadt und zwei Spielzeiten in Iserlohn (während der ersten Saison erhielt er den deutschen Pass) weilte er in der abgelaufenen Spielzeit bei den Adlern Mannheim. Gerüchte über ein vermeintlich zu körperloses Spiel von Chris Schmidt, wurden gegenüber Teilen der STARTING6 Redaktion eindrucksvoll ausgeräumt.

Patrick Hager

Erstes Länderspiel: 10.04.2008 Deutschland – Finnland 1:3
28 Länderspiele, 3 Tore, 3 Assists, 26 Strafminuten

Der am 08.09.1988 in Stuttgart geborene Patrick Hager gehört zu den „Jungen Wilden“ im Nationalteam. Aus der Rosenheimer Eishockeyschule kommend, liest sich sein Werdegang zum Nationalspieler in kürzester Zeit wie eine „Cinderella-Story“. Nach einer guten Saison in der ersten Mannschaft des SB Rosenheim in der Oberliga- Saison 2006/2007 folgte der Wechsel zu den Krefeld Pinguinen zur Spielzeit 2007/2008 und die erste Nomminierung für das Nationalteam 2008. Fast schon logische Konsequenz waren die Teilnahmen an Deutschland Cup 2008 und WM 2009. In jeder Spielzeit bei den Krefeld Pinguinen konnte Patrick Hager seine Punkteausbeute bislang steigern und das Ende seiner fulminanten Entwicklung ist gewiss noch nicht erreicht. Zu einem erfolgreichen Nationalteam gehören neben den alten Hasen und den Etablierten auch die jungen Wilden ohne Respekt. Einer davon ist Hager und er wird seinen Weg weiter machen.

John Tripp

Erstes Länderspiel: 08.11.2006 gegen Kanada 4:4
60 Länderspiele, 20 Tore, 11 Assists, 62 Strafminuten

Er ist in Kingston, Ontario, Kanada, am 04.05.1977 geboren und wurde 1995 zum ersten Mal an Stelle 77 in der 3. Runde von den Colorado Avalanche gedraftet. Das Kämpferherz des deutschen Teams ist sicher DER Mann mit dem gewinnensten Lächeln auf dem Eis. Er durchlief in Kanada die Nachwuchsschmiede OHL bei den Oshawa Generals von 1994 bis 1997. Über mehrere Farmteamstationen in der ECHL, IHL und AHL kam John Tripp in der Spielzeit 2002/2003 schließlich bei den New York Rangers in der NHL an, für die er 9 Spiele absolvierte und den Rest der Runde im Farmteam der Rangers, den Hartford Wolfpack spielte und eine starke Leistung brachte. Nach einer weiteren Saison mit NHL Erfahrungen (34 Spiele für die Los Angeles Kings) und im Farmteam der Manchester Monarchs, war 2004/2005 für 2 Jahre Mannheim seine erste Deutschland-Station. Nach einer Runde in Ingolstadt und der Berufung in das Nationalteam wechselte der sozial sehr engagierte John Tripp zu den Hamburg Freezers, denen er bis zur abgelaufenen Spielzeit angehörte. John Tripp – das bedeutet neben Scorerpunkten in allererster Linie Leidenschaft und Teamgeist und genau das wird das deutsche Team brauchen, wenn man bei der WM über sich hinauswachsen möchte.

Christoph Ullmann

Erstes Länderspiel: 04.02.2004 Deutschland – Österreich 0:2
92 Länderspiele, 15 Tore, 22 Assists, 95 Strafminuten

Am 19.05.1983  in Altötting geboren machte Christoph Ullman zum ersten Mal in den Spielzeiten 1999/2000 und 2001/2002 im damaligen Regionalliga Team der Kölner Haie, den „Junghaien“ auf sich aufmerksam. In den daraufolgenden zwei Spielzeiten war er, neben dem Schnuppern der ersten DEL-Luft bei den Haien als Teil des Kölner Meistersteams, beim EV Duisburg eingesetzt. In der Saison 2003/2004 wechselte Ullmann zu den Adlern Mannheim, bei denen er zum Stammspieler im DEL-Team wurde. Zum verlässlichen Scorer und Leistungsträger gereift, wurden für Ullmann, der 2006 Teil der von Uwe Krupp neuformierten Aufstiegs-Mannschaft des DEB aus der Division I in Amiens war, die ihm altbekannten Kölner Haie sein nächster Club, wo er seine Punkteausbeute nochmals steigern konnte und zum Führungsspieler reifte. Er gehört bei der WM im eigenen Land zwar zu den Jüngeren, aber bereits Etablierten, auf die es ankommen wird.


Dieser Beitrag gefällt mir und ist mir etwas wert: [info]

Ähnliche Artikel

Schreibe einen Kommentar!

Schreibe hier dein Kommentar, oder schreibe einen Trackback auf deine Seite.

Sei nett. Halte die Kommentare sauber. Bleib beim Thema. Kein spamming. Keine Trolle.

Folgende HTML-Tags sind in den Kommentaren erlaubt:
<a href="" title=""> <abbr title=""> <acronym title=""> <b> <blockquote cite=""> <cite> <code> <del datetime=""> <em> <i> <q cite=""> <strike> <strong>