NHL Trade Deadline

23 Februar 2011 Text: Sebastian Keil
Foto: Bridget Samuels / flickr.com unter CC-Lizenz

Eigentlich ist die NHL Trade Deadline am 28. Februar, also kommenden Montag. Allerdings gab es wohl ein internes Memo von Commissioner Gary Bettman mit dem Hinweis, “wer es schon bis zum 18. Februar schafft, der bekommt weniger Druck wenn es um die Salary Cap geht”.

Gesagt getan, und schwups hat der vergangene Freitag alles bisher Dagewesene in den Schatten gestellt. 12 Trades an einem Tag, letztes Jahr gab es 5 Trades in der gesamten Vor-Deadline-Woche. Und dann ging es nicht nur um Peanuts, keineswegs. Steve Yzerman hat offensichtlich einen Plan, in meinen Augen steuert er gleich im ersten Jahr auf den Titel GM of the Year zu: Mit Eric Brewer verstärkt er frühzeitig die Defensive. Brewers Karriere +/- liegt zwar bei -106, dennoch glaube ich, dass der Anwesenheit eines älteren Hasen sich sehr positiv auf das Team auswirken sieht. Schließlich ist ein Drittrundenpick auch keine große Investition.

Dann hatte die Kaberle-Saga endlich ein Ende. Boston und Toronto haben sich geeinigt: Toronto wieder einen Erstrundenpick im kommenden Draft und zwei junge Spieler und Bosten den offensiven Verteidiger, den sie sich gewünscht haben. Bleibt die Frage, ob Kaberle auch in den Playoffs sein Können zeigt – wenn er das tut, ist dies vielleicht genau der Faktor (zusammen mit Vezina-Favorit Tim Thomas), der Boston bis zum heiligen Gral bringt.

Und dann der Hammer in der Nacht zum Samstag, als ich früh morgens Kaffee aussetzte bekam ich die Meldung frisch über Twitter. St. Louis sendet den Top-Pick 2006, Erik Johnson und Jay McClement zu den Colorado Avalanche im Austausch für Stürmer Chris Stewart und Verteidiger Kevin Shattenkirk. Alle vier junge Spieler mit großem Potential. Ein Trade der von vielen Analysten mit “wow”, “gutsy” und vergleichbaren Adjektiven betitelt wurde. Man stelle sich vor, Leverkusen und Bayern tauschen Badstuber und Müller gegen Kießling und Helmes. So war das.

Ich muss sagen, schön, dass überhaupt mal wieder etwas passiert. Letztes Jahr war das ganze ja eher langweilig (siehe hier unter ‘März’) und ich wünsche mir die Zeiten zurück, als Teams noch nicht in die Salary Cap gezwungen waren. Klar, die Clubs mit viel Geld waren im Vorteil, aber 2002, als Detroit Hull, Hasek und Robitaille holten, da war Dampf in der Deadline, da bedeutete der Termin etwas. So wie letzten Freitag…



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