Blind auf dem Eis
Der DEB beweist Musikgeschmack. Nach dem Scooter-Debakel bei der WM 2010 wird beim Deutschland Cup die Rockband Blind für die richtigen Töne sorgen. Wir sprachen mit den sympatischen Jungs aus Koblenz.
Wir empfehlen euch, dass ihr während dem Lesen des Interviews doch einfach mal den Song “Don’t Think So” im Hintergrund laufen lasst:
>> Danke dass ihr euch unseren Fragen stellt. Fangen wir mit unserer Tradition an: Wobei stören wir euch gerade?
Wir sind gerade dabei uns auf die Tour im Dezember vorzubereiten, ab November gehen die Proben los und zwischendurch haben wir noch einige Promotermine zu unserem neuen Album “The Fire Remains”.
>> Ihr seid nun quasi die “offizielle” Band des Deutschen Eishockey Bunds. Wie kam es zu dieser Kooperation?
Wir haben uns ganz konventionell darum beworben. Unser Sänger Steve wusste irgendwo her, dass der DEB nach einer Band sucht und sind glücklicherweise ausgewählt worden.
>> Und was erwartet ihr euch von der Kooperation?
Nun ja, wir haben vor einigen Jahren unser Hobby Musik zu unserem Beruf machen können, das heißt in erster Linie wollen wir Spaß haben. Wir werden am 12.11. in der Münchener Olympiahalle bei Deutschland-Cup spielen, das wir dein riesen Ding – vor Publikum zu spielen, dass ist das was uns Spaß macht!
Zudem hoffen wir natürlich, dass unsere Musik der Eishockeywelt gefällt und wir ein paar neue Fans gewinnen können. Umgekehrt sollen natürlich auch alle Blind-Fans einen Einblick in die Sportart bekommen.
>> Ist es “nur” ein Job? Oder wie viele Eishockeyfans stehen bei Blind auf der Bühne? Und für welche Vereine schlagen denn die Herzen?
Ich muss ehrlich zugeben, dass wir uns nicht zu den echten Eishockey-”Fans” zählen dürfen, das wäre sicherlich übertrieben. Trotzdem sind wir aber alle sehr sport-interessiert, unser Drummer Gunnar war früher mal Zehnkämpfer und hätte da auch fast eine Profi-Karriere gestartet. Unser Nachbarort Neuwied war vor einigen Jahren ja auch mal ganz gut dabei.
>> Neuwied gut dabei? Da testen wir doch erst mal ein wenig Basiswissen: Wie lange dauert ein Eishockeyspiel? Wie groß ist die Eisfläche? Und wird hinter dem Tor weitergespielt?
Ich bin mir eigentlich ziemlich sicher, dass 3 x 20 Minuten gespielt wird, die Zeit bei Unterbrechungen aber angehalten wird, und hinter dem Tor wird weiter gespielt. Die Größe der Eisfläche müsste ich jetzt schätzen, ich glaube es sind 60m x 25m oder 30m … bin mir aber nicht 100% sicher.
>> Ok, das klingt doch schon mal sehr gut. Darauf lässt sich aufbauen. Plant ihr nun ein paar Besuche von Ligaspielen? Oder wird der Deutschland-Cup eure erste gemeinsame Eishockey-Erfahrung?
Da wir ab November mit dem Proben für unsere Tour starten wird der Deutschland-Cup tatsächlich unsere erste gemeinsame Eishockey-Erfahrung werden – aber sicherlich nicht die letzte.
>> Wir Eishockeyfans müssen in Sachen Musik einiges ertragen. Wie steht ihr zur Musik von, sagen wir mal, Scooter?
Naja, wir gehörten als Rockmusiker ja eher zum härteren Fraktion, ich denke das passt auch ganz gut zum Eishockey und den Spielern. Scooter zum Beispiel zählen jetzt sicherlich nicht zu unseren Lieblingsbands (lacht)
>> Das war eine schön diplomatische Antwort. Macht ihr euch Sorgen, dass eure Musik eventuell bei den Eishockey-Fans nicht ankommen könnte?
Definitiv nicht! (lacht) Ich denke, dass wir als Rockband sehr gut zum Eishockeysport und den Fans passen – wir werden das Ding schon rocken!
>> Habt ihr euch schonmal Gedanken gemacht nun eine “Eishockey-Hymne” zu schreiben?
Klar würde uns so was sicherlich Spaß machen, wir würden dann aber sicherlich nicht die 300ste “We Will Rock You” oder “We Are The Champions” Kopie schreiben … mal sehen, vielleicht fällt uns ja was ein.
>> Eishockeyspieler gelten gemeinhin als hart und ein wenig positiv bekloppt. Meint ihr, ihr passt da dazu?
Wenn ihr uns mal persönlich kennen lernt, könnt ihr euch selbst davon überzeugen. Wenn du so lange wie wir zusammen im Proberaum, im Studio oder auf Tour im Nightliner zusammen bist, da erlebt man schon die ein oder andere Geschichte die nicht so normal ist. (lacht) Ich glaube wenn das anders wäre würden wir auch nicht in einer Band spielen, sondern irgendwo im Büro sitzen.
>> Auch wir in der Redaktion sind teils ganz schön bekloppt. Aber nun würden wir gerne eine dieser Geschichten hören. Irgendwas mit demolierten Hotelzimmern oder Orgien mit Groupies? Wobei, vielleicht doch eher was jugendfreies?
Demolierte Hotelzimmer gab’s wohl mehr als Orgien mit Groupies, das Leben “on the road” ist oft sehr extrem. Alles was jugendfrei ist findet ihr eigentlich in unseren VideoBlogs auf unserem YouTube-Channel. Da gibt es auch ein schönes aktuelles Beispiel.
>> Kommen wir von den Hotelzimmern wieder aufs Eis. Hat vielleicht jemand von euch schon Erfahrungen auf dem glatten Parkett machen dürfen?
Oha, ja sicherlich, das ist aber schon etwas länger her. Wir sind mal gespannt was sich jetzt so alles in Sachen Eishockey für uns ergibt.
>> Wer würde sich denn trauen sich bei einem Training mit der deutschen Nationalmannschaft ins Tor zu stellen?
Das würden wir alle sofort machen! Ich hoffe, dass wir bei den Jungs auch mal mit trainieren dürfen und freuen uns schon auf zahlreiche blaue Flecken!
>> Wenn sie euch schon blaue Flecken verpassen dürfen: Kennt ihr den ein oder anderen deutsche Nationalspieler mit Namen?
Ich könnte jetzt natürlich auf der Website nachsehen, aber so spontan fällt mir Dennis Endras ein und natürlich der Nationaltrainer Uwe Krupp, und den Rest werden wir dann sicherlich auch bald kennenlernen.
>> Gerüchten zu Folge gibt es auch musikalische Eishockey-Spieler. Dürfte sich dann auch mal einer bei euch am Schlagzeug austoben? So als Gegenleistung?
Das wäre natürlich super! Natürlich immer gerne, wir sind ja im Dezember auf Tour, vielleicht ergibt sich ja dann schon eine gute Gelegenheit dafür!
>> Apropos Gelegenheit: Zum Schluss habt ihr jetzt noch die Gelegenheit irgendjemanden zu grüßen. Falls ihr wollt.
Nööö, danke. Das passt so!
>> Vielen Dank für das Interview. Und viel Spaß beim Rocken des Deutschland Cups am 12. November!
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