Oberliga-Ost – Vorschau: Teil 3

29 September 2010 Text: Björn Fricke
Foto: Tambako the Jaguar / flickr.com unter der Creative Commons Lizenz

Mit dem heutigen Tage geht auch die Saisonvorschau in der Oberliga-Ost zu Ende.

F.A.S.S. Berlin

Ach ist das herrlich! Es ist wieder zusammen, was zusammengehört! Mit der Lit-FASS-Säule auf Schlittschuhen, auch bekannt als Benjamin Hecker, kehrt der verlorene Sohn zu den Akademikern zurück. Für seine sagenhaften Talente vor dem Tor wurzeln zu schlagen und rückwärtslaufend knapp schneller zu sein als ein rangierender Müllwagen, ist der Hüne ja allseits bekannt und beliebt. Von den Eisbären gibt es noch eine Verjüngungskur in Form diverser Fölis aus der DNL-Truppe verabreicht und fertig ist das Oberliga-Team.

Den ungeliebten Untermieter und Konkurrenten vom ECC Preussen hat man auch von der Spielstätte verscheucht bekommen. Nun gilt es alles daran zu setzen zu beweisen, dass man das Zeug hat, in der Oberliga zumindest ins Mittelmaß vorzustoßen.

Fazit: Siehe oben, es wird schwer sich im Mittelfeld zu platzieren.

Wölfe Schönheide

Holla, was für eine Schlitterpartie waren die letzten Saisons für das Team aus dem Fuchsbau. Erst Regionalliga-Ost-Meister, dann insolvent und nun mit Aufbau-Hilfe aus Crimmitschau ein vielbeachteter fünfter Platz letztes Jahr. Da ist es wohl positiv zu vermelden, dass es still geworden ist in der Vorbereitung auf diese Saison. Fällt schwer da gehässig zu werden, denn scheinbar machen die Verantwortlichen derzeit alles richtig und backen kleine Brötchen. Allerdings das erste Mal, dass wir in einer Insolvenzerklärung mangelnde Zahlungsbereitschaft der Vereinsmitglieder aufgeführt gelesen haben. Hat doch für einiges Schmunzeln gesorgt.

Fazit: Letztes Jahr trotz fünftem Platz die Schießbude der Liga (199 Gegentore). Arbeitet man an diesem Wert kann man vielleicht sogar an den Zwischenrundenplatzierungen schnuppern.

Icefighters Leipzig

Red Bull verleiht Flügel gelle? Die läppischen zwei Millionen um erneut den Wettbewerb in einer Liga zu verzerren hatte man bei den Wachmach-Panschern noch locker in der Portokasse. Der neue Club “Red Blue Lions Leipzig” meldet gleich am nächsten Tag die Lizenzübernahme vom bemüht den Nachwuchs fördernden und allseits beliebten Eishockeybotschafter der Messestadt. Es geht Schlag auf Schlag. Man verpflichtet schnell die Überbleibsel der Insolvenz-Reste-Rampe Frankfurt Lions. Es ist ja schließlich die gleiche Gattung und wendet sich dann den anderen Artgenossen zu.

Mit zwei Koffern bewaffnet betritt man tags darauf die Geschäftsstelle der Freiberger-Arena und vermeldet bei der spontan angesetzten Pressekonferenz zwei Stunden später den Zusammenschluss mit den Dresdner Eislöwen zum neuen Club „Red Blue Sachsen“ und tritt das Startrecht in der Oberliga an das eigene Farmteam „Red Blue Juniors“ ab, dass aus Förderlizenzspielern diverser DEL-Clubs gebildet wird. Die Heimspiele richtet man zunächst in der Freiberger Arena aus, mit dem für 2012 geplanten Aufstieg in die DEL, soll parallel zum Leipziger Zentralstadion eine neue Arena für 15000 Zuschauer entstehen. Während die DEL-Meistermannschaft aus Sachsen in Form von Kapitän Jaromir Jagr den rot-blau-beschleiften Pokal stemmt und für nächstes Jahr die Teilnahme an der KHL bekanntgibt, wachen wir gemeinsam schweißgebadet auf. Was für ein Alptraum!

Eigentlich sollte dieser Club langsam aber sicher das Wappentier wechseln und aufhören den König der Tierwelt zu markieren. Wir schlagen persönlich den Pelikan vor, der kriegt den Hals auch nie voll. Nirgendwo in der Eishockeyrepublik hat man das Umgehen mit Geld, was man nicht hat, so auf die Spitze getrieben wie in Leipzig. Alles andere als ein Konkurs wäre mal was sehr erfreuliches aus der Messestadt. Zumindest sieht der Kader momentan nicht danach aus, ein erneutes schwarzes Loch im Etat zu erzeugen, aber noch sind einige Tage bis zum Saisonstart. Genug Zeit für die Akteure am Ruder sich erneut gewaltig in die Nesseln zu setzen. Selbst viele Leipziger Fans sind inzwischen überzeugt, dass in Leipzig Profi-Eishockey nicht machbar ist. Wir denken, wer so viele treue Fans hat, die den ganzen Quark mitgemacht haben, der sollte vielleicht mal vorsichtig mit kleinen Brötchen anfangen und damit sicherlich auch den Respekt und die Unterstützung dieser Fangemeinschaft bekommen, die die Schnauze gestrichen voll hat von den kollabierenden Meisterschafts-Luftschlössern.

Fazit: Man wird Mühe haben mit dem wirklich realistischen Kader oben mitzuspielen. Hoffentlich hält man sich zurück und bekommt dafür das Vertrauen der Fans zurück, anstatt wieder finanziellen Harakiri zum Fangewinn zu begehen. Bitte liebe Macher in Leipzig, verschont uns und euch vor einem erneuten Abgesang! Das nächste Mal rufen wir persönlich beim Zwegat an!


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