Unser Mann in Vancouver (2)

17 Februar 2010 Text: Dominik Sander
Foto: privat

Während sich auf den Pressetribünen die großen TV-Anstalten und Redakteure tummeln, haben wir unseren Korrespondenten einfach mitten ins Geschehen, also aufs Eis, geschickt: Felix Winnekens berichtet natürlich für STARTING6 und ist nebenher noch Linienrichter bei Olympia.Ein olympisches Turnier ist nicht nur für die Sportler mit viel Arbeit, Anstrengungen und Stress verbunden. Auch die vielen Offiziellen müssen sich vorbereiten. Im Falle von Felix Winnekens beginnt die konkrete Vorbereitung aber erst in Vancouver. Da er dort aber nichts anderes macht, als Woche für Woche in Deutschland, sieht er es ganz gelassen: “Im Endeffekt bleibt es ja das gleiche Spiel”.

Aufgrund des engen Terminplans der DEL, bedingt durch die WM im eigenen Land, war Felix einen Tag vor der Eröffnung noch in Hannover beim DEL-Spiel der Scorpions gegen die Thomas Sabo Ice Tigers. Sein Flug war also erst für den 14. Februar gebucht, wodurch er natürlich die Eröffnungszeremonie verpasste. Als Fahnenträger wäre er aber sowieso nicht in Frage gekommen, denn “Ich trete hier ja nicht unter deutscher Flagge auf, sondern bin neutral.”

So hatte er vor dem Flug nach Vancouver, den er im Schnee-Chaos beinahe noch verpasst hätte, keine Möglichkeit sich schon auf die kleine Eisfläche einzustimmen. Das sieht er aber nicht als Problem: “Wir haben ein paar Trainingseinheiten bevor es losgeht und ich bin mir sicher, die Eingewöhnung wird schnell klappen.”

Wer aber denkt, dass ein Linienrichter bei so einem großen Turnier nur bei ein paar Spielen auf dem Eis rumflitzt und dann gemütlich die Spiele verfolgt, der täuscht sich. Das Herren-Turnier startet am 16. Februar. Und Felix ist natürlich sofort im Einsatz. Beim Spiel Kanada gegen Norwegen wird er hinter den Torhütern sitzen und auf Tor oder nicht Tor entscheiden. Einen Tag später, Finnland trifft auf Weißrussland, könnte es ein ruhigerer Tag werden. Als Ersatzlinienrichter kommt er nur zum Einsatz, sollte ein Kollege ausfallen. Und das wünschen wir natürlich niemandem.

Richtig spannend wird es für ihn am 18. Februar. Die Slowakei fordert die Russen um Superstar Ovechkin heraus und Felix wird aufpassen dass der schnelle Russe nicht ins Abseits rennt. Und wenn doch, pfeift er ihn eben zurück. Und wer weiß, vielleicht wird dann auf dem Eis auch mal deutsch gesprochen. Einer der beiden Hauptschiedsrichter bei dieser Partie ist Danny Kurmann aus der Schweiz. Doch auch der zweite (oder erste) Hauptschiedsrichter ist erwähnenswert: Es ist kein geringerer als Bill McCreary. Das sind über 1500 NHL Spiele und über 250 NHL-Playoff-Partien. Mehr Erfahrung geht nicht.


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