Oberliga-West – Vorschau: Teil 2
Runde zwei in der Oberliga West mit Bad Nauheim, Königsborn und Dortmund.
Rote Teufel Bad Nauheim
Wir glauben, man sollte in Nauheim tunlichst keinen Offiziellen auf die Oberligareform und ESBG ansprechen. Der Club hat eindeutig den Jackpot geschossen und darf sich als geografischer schwarzer Peter nun vollkommen vereimert vorkommen. Sportlich gehört man eigentlich in die stärkste Klasse, was die Oberliga Süd wäre. Finanziell dann doch in die Liga West und beim Glück der Hessen hätte eine Verklappung in die Nordliga wohl auch noch geografische Rechtfertigung gefunden. Gelandet ist man nun in der Weststaffel und beim DEB, vielleicht momentan doch die beste Lösung.
Nach der Endspielschmach um den Zweitliga-Aufstieg gegen die Indianer hat man einen kompletten Salto rückwärts durchgeführt, was die Entfernung zur zweiten deutschen Spielklasse angeht. So gerade eben konnte man das sich langsam der Klapprigkeit der Kurgäste anpassende Colonel-Knight-Stadion retten und somit der Insolvenz von der Klinge springen. Die Stadt hat wenig Geduldsfaden bezüglich der stets klammen Profi-GmbH, erkennt jedoch zumindest den Wert der Nachwuchsförderung an.
Sportlich hat Freddy Carroll wieder mal eine schlagkräftige Truppe zusammen. Man musste zwar einige Abgänge verkraften, konnte aber zumindest einige Leistungsträger halten. Auch Raubein Franz tummelt sich weiter im Kader, in Bezug auf den Frankfurter Eintracht Profi, scheint wohl der Name doch was zur genetischen Spielanlage beizutragen. Mit Lanny Gare und der Verzweiflung für alle Stadionsprecher Kyle Piwowarczyk, sowie Chris Eade bleibt ein großer Tausch der erfolgreichen Kontingentler aus. Mit Troy Bigam und Igor Filobok versucht man zumindest grob die riesige Lücke, die der Abgang von Tobias Schwab und Kevin Richardson ausgerechnet zum verhassten Partystamm nach Hannover gerissen hat, zu kitten. Da das allgemeine Niveau der Westliga sicherlich schwächer sein wird als das letztjährige Oberliga-Niveau, sollte der Kader locker langen um den Platz an der Sonne in der Straßenbahnliga anzupeilen.
Abseits der Eisfläche versucht man sich derweil an der Friedenspfeife. So bietet man den ins Bodenlose gefallenen Fans der Frankfurt Lions gegen Vorzeigen der nutzlosen Dauerkarte der Frankfurter einen Schnuppertag im Colonel-Knight-Stadion zum Spiel gegen die Füchse Duisburg. Natürlich steckt dahinter nicht nur nachbarschaftliches Mitgefühl, man möchte liebend gerne den geneigten Ex-DEL-Fan für zumindest diese Saison an den Kurteich locken. Die eigenen Zuschauerprobleme machen dies bitter nötig, da muss man wohl auch die Kröte schlucken und dem eigentlich ungeliebten Derbygegner die Hand in Freundschaft reichen. Allemal lobenswerte Aktion in Richtung der Frankfurter. Ob es auch so aufgenommen wird von beiden Fanlagern, bleibt jedoch abzuwarten.
Fazit: Die weiteren Sorgen um die Spielstätte werden die Saison in Nauheim nicht einfacher machen. Die Liga ist für das hessische Team bloß mäßig attraktiv, dies könnte für weitere Probleme bezüglich Zuschauerauslastung sorgen. Ob Frankfurter Gast-Fans diese Lücken kompensieren werden äußerst fraglich. Sportlich schaut es aber gut aus und man wird wohl oben mitspielen. Die Verantwortlichen sollten sich schon mal Schlammpackungen vorbuchen, es wird wieder eine stressige Saison.
Königsborner Bulldogs
In Königsborn rumpelt es. Die Elche von der Roten Erde, die bei sportlichem Aufschwung mit der luxuriösen Hundehütte in Unna als Spielstätte liebäugeln sorgen für ordentlich Irritationen. Da hat man den Kötern aber den falschen Knochen hingeworfen. Nach den deliziösen Hinterteilen aus Uentrop nimmt man auch die Elchgesäße ins Visier. Eine Bulldogge sollte man eben nicht in die Ecke drängen, vor allem nicht was von “Hütte wegnehmen” erzählen. Wenn man das bei unserem alten Hofhund in der Straße versucht hätte wär es aber Essig gewesen mit der schnieken Visage.
Auf Sparflamme läuft jedoch das Aufrüsten für die Oberliga. Wo kein Geld ist für reichlich gefüllte Näpfe, da bleiben auch die formidablen Wadenbeisser fern. So liest sich der Kader wirklich eher wie graue Maus, denn nach zähnefletschendem Muskelrüden. Lediglich Kontikläffer Michal Goga scheint auch mal kräftig zubeißen zu können.
Fazit: Kläffende Hunde beißen nicht, das weiß ja nun mal jeder. Das erste Oberligajahr wird eher mit zusammengekniffener Rute nach vielen Spielen enden. Schon eine Mittelfeldplatzierung wäre eine dicke Überraschung!
Westfalen Elche Dortmund
Von Grabbeltischen in der Kurve und Hammersparangeboten hält man weiterhin nicht viel in Dortmund. Das erfreut zwar den Hauptsponsor wenig, der die Elche am liebsten mit ihrem Gehege direkt in den lokalen Mega-Klotten-Discounter einpassen würde, aber irgendwann ist auch mal gut. Schlüpper für drölf Euro und Oberliga-Hockey gratis dazu, da brat mir einer nen Elch, kommt überhaupt nicht in die Discounter-Tüte.
Ein weiterer Dorn im Auge der Klamottenramsch-Paarhufer ist der Reindl-Pool. Dieser erweist sich für den Elchimport als äußerst hinderlich, da er mehr Pinke frisst als man in den Langzeitplanungen verhackstückt hatte. Neidisch blickt man auf die ledertretenden Hummeln in der Nachbarschaft, die auch dieses Jahr wieder ordentlich auf dem internationalen Talentemarkt zugeschlagen haben ohne dafür draufzuzahlen. Gerne wär man auch so beliebt in der Stadt wie Kloppo und sein multikultureller Fussball-Schwarm. Mit günstigem Top-Scorer aus Japan hat sich ja schon das Kasperletheater aus dem Allgäu aufs Glatteis begeben und in Paraguay gibts auch weder Elche, noch Top-Stürmer für den Kufensport. Auch wenn der Paraguay-Import der Borussen eigentlich ein verkappter Gaucho ist… find mal in der dortigen Pampa sowas Talentiertes auf Schlittschuhen. “Wenn du die Pedros auf Kufen stellst liegen die schneller auf “el rostro” als Du Bola sagen kannst”, pflegt der greise Ulrrrrich aus Cordoba immer zu sagen. Also bleiben nur die Kufenkälber “Made in Germany” und die verhasste Zusatzentlohnung fürs Anfüttern an den Besitzer. Mierda Reindl-Pool!
So grummeln sich Gentges und seine Herde durch die Vorbereitungsphase in Unna und haben schon massig Ausreden parat wenn man sich mit dem Geweih in der Tür zu den Zwischenrundenplatzierungen verkeilt. Ein wenig versucht man es mit artfremdem Getier abzufedern. Mit Sven Breiter hat man ein Kampfschwein erster Güte ergattern können.
Fazit: Für eine gute Platzierung müssen die Elche sich gehörig ins Zeug legen, sonst wird man mit den Besucherzahlen über kurz oder lang ins Gras beißen. Es wird schon ein Drahtseilakt mit der Zwischenrunden-Qualifikation. Elche auf dem Hochseil, das wäre doch mal was für Monte Carlo! Wäre sicherlich ein silberner Clown für drin!
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