Und die Morel von der Geschicht’…
…minigolfen kann er nicht. STARTING6, vertreten durch die Herren Leising, Häger, Ort und Sander tritt auf dem für alle unbekannten Ground – Minigolf Buxheim – gegen den Pressesprecher der DEL, Herrn Alexander Morel an. Morel, der etwas verspätet eintrifft, bekommt es angesichts der von Leising und Häger angezettelten Fachsimpelei über Ballhärten mit der Angst zu tun und bittet um Gnade. Eine von Sander beschaffte einstweilige Verfügung, die ihm das Gewinnen untersagt, gibt ihm den Rest. Ohne weitere Gegenwehr streift er sich das STARTING6-Shirt über und komplettiert damit das Fünfer-Team, das gegen sich selbst und seine Ehre spielen muss.
“Ja geil, die Saison fängt an”
Noch bevor das erste Loch gespielt werden kann, sorgt der Kollege Ort wieder für die schon gewohnte Aufmerksamkeit und blamiert die Redaktion, als er lautstark einen Minigolfschläger mit anderer Biegung verlangt, den Schläger von Leising nachmessen lassen möchte und sich echauffiert, dass kein Schlägertape vorhanden ist. Währenddessen versucht Häger dem Gast aus der DEL-Zentrale einige zitierwürdige Aussagen über die Kassel Huskies zu entlocken. Doch Morel verheddert sich in Ausreden, fordert ein “Ja geil, die Saison fängt an”, statt dem ständigen “Die WM-Euphorie ist verflogen.” und schlägt den ersten Ball meilenweit vom Loch entfernt in die Botanik.
Im Verlauf der weiteren Löcher findet Morel zwar langsam ins Spiel, kann sich aber dem Zauber von Leisings Souveränität nicht entziehen. Der Altmeister schreitet von Bahn zu Bahn und versenkt die Kugel regelmäßig ohne mehr als zwei Schläge zu benötigen. Gegen Mitte des Spiels zieht sich die Partie in die Länge, als Morel und Ort, in eine Diskussion über Kaufbeurer Eishockeykneipen vertieft, das weitere Spiel vergessen. Nach einem Exkurs über Ballack, Lell, Selivanov und den Rennfahrer Fedorov kann man das Spiel gefühlte zwanzig Minuten später fortsetzen. Gegen Ende wird es nochmal spannend, als Schriftführer Leising feststellt, dass bei noch zwei zu spielenden Löchern auf seinem Schreibblock noch drei freie Felder zu finden sind. Aufregung, der Videobeweis wird gefordert, doch Häger stellt mit geübtem Blick fest, dass Leising das Feld “Übertrag” mit einem Spielergebnis einer Bahn belegt hat.
Gibt es da nicht eine App für?
Nach der 18. Bahn kann Morel gerade noch daran gehindert werden, den Schläger in den nahegelegenen idyllischen Bach zu schleudern. Ort vertieft sich in die Abrechnung des Endergebnisses und kommt auf Zahlen, die sonst nur in der Budgetrechnung eines Ludwig Nominikat zu finden waren. Die anderen fordern eine erneute Prüfung und Ort fragt sich, ob es nicht “eine App dafür” gibt. Der Schädel raucht und Häger und Sander versuchen erneut Zitate von Morel zu bekommen. Da dieser beharrlich schweigt und über Auftritte auf einem Hoteldach phantasiert, machen wir unsere Drohung wahr und erfinden einfach ein paar Zitate über das deutsche Eishockey. Alles was jetzt folgt, wurde von Alexander Morel – Pressesprecher der DEL – so gesagt (oder zumindest gedacht, aber beinahe ausgesprochen):
- “Hübsche Frauen im Stadion erhöhen die Gefahr eines Lattentreffers.” *
- “Nein, ich habe gestern Abend nicht zu tief ins Glas geschaut. Ich sehe immer so aus.” *
- “Sehr nett hier im Allgäu. Nein, einen DEL Verein wollen wir hier trotzdem nicht.” *
- “Dieser Minigolfplatz erreicht niemals 9000 Punkte.” *
- “München gegen Augsburg? Da wollte so mancher nordamerikanische Neuzugang zeigen, wie toll er boxen kann. Doch der Buchwieser hat gewonnen!” *
- “Wir von der DEL sind doch eh immer die Bösen.” *
* Dieses Zitat ist frei erfunden. Jede Ähnlichkeit mit lebenden oder verstorbenen Personen ist rein zufällig und nicht beabsichtigt.
Ort stürmt mit dem Endergbnis herbei. Leising gewinnt mit 44 Schlägen, Ort (48), Häger (49) und Sander (54) folgen im Mittelfeld, Morel (68) hat Glück, dass dank der zuvor beschlossenen Planungssicherheit kein Abstieg droht, geht aber spontan insolvent.
Formfehler: Nicht auffindbar
Angesichts des Ergebnisses ist Morel wie versteinert, schreitet den Platz noch einmal Loch für Loch ab, kann aber trotz größter Anstrengungen keinen Formfehler zu seinen Gunsten finden. Schließlich sieht er sein Scheitern ein und lädt die Kollegen dafür auf ein Kaltgetränk in die angegliederte Gaststätte ein. Die Rechnung mit dem Vermerk “Bewirtete Personen: Sportdirektor Schwenningen, Manager Bietigheim, Präsident und Eismeistergehilfe Kaufbeuren” wird natürlich für die Spesenabrechnung in der DEL-Zentrale eingesteckt, für irgendwas müssen die 816.000 Euro ja verwendet werden, die jeder Club der DEL-Geschäftsführung zum Verjubeln zur Verfügung gestellt.
Im Laufe der After-Game-Party läßt sich Morel dann doch noch entlocken, was er mit der DEL plant. Er möchte die Liga mehr im Boulevard platzieren, mehr ins Gespräch bringen. Sein Traum wäre ein Prinz Poldi im Eishockey. „Denn der kostet 10 Millionen, schießt aber nur zwei Bundesligatore und wird trotzdem verehrt. Wo gibt’s das sonst?“. Nach einigen weiteren Anekdoten und dem Versprechen, STARTING6 auch weiter wohlgesonnen zu sein, verabscheidet sich Alexander Morel begleitet von unseren besten Wünschen in Richtung Flughafen München. Häger und Sander besteigen ihre Edelkarrossen, um zurück ins Ländle zu düsen, nicht ohne zuvor Ort und Leising Starthilfe gegeben zu haben, damit der geliehene Traktor Richtung Kaufbeuren tuckern kann. Schön wars im Allgäu.
netter und unterhaltsamer text
Diese Kolumnen sind immer wieder der Hammer.
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