DEL-Vorschau: Teil 3

30 August 2010 Text: George J. King, Dominik Sander
Foto: Jeff Kubina / flickr.com

Ingolstadt, Iserlohn und Köln.

ERC Ingolstadt

(ds) “Das ist mein Laden!” schallt es plakativ aus Ingolstadt. Doch während Hobby-Comedian Mario Barth grinsend durchs die Fernsehwerbung hüpft, nutzen die Panther die “Geiz ist Geil”-Mentalität und bedienten sich an der Resterampe in Frankfurt. Praktisch, da war gerade Ausverkauf, und so konnte man am sich die Dienste an Ian Gordon und Christoph Gawlik sichern. Wenn nun noch die deutsche Fußballnationalmannschaft ins Finale gekommen wäre, ja dann hätte man für beide nichtmal Gehalt bezahlen müssen.

Doch auch Tauschgeschäfte beherrschen die Mannen von der Donau. Fliegenfänger Pätzold schickte man nach Straubing und erhielt Fliegenfänger Janka. Das klang abwertend? Schonmal probiert eine Fliegen zu fangen? Dabei auf Eis stehen und auch noch Schlittschuhe anhaben? Eben.

Im Sturm wird es sich zeigen, wie sehr man sich auf Thomas “Kuranyi” Greilinger fixiert, bevor dieser nach Moskau abwandert. Doch auch hier ist man guter Dinge, denn in der Vorbereitung war Greili doch gewohnt treffsicher.

Fazit: Es wird schwer für die Panther im Jahr 1 nach Goodall. Doch die Play-Offs sind drin.

Iserlohn Roosters

(gjk) Es dürfte in Iserlohn niemanden wundern, dass man als Gockel öfters Federn lassen muss und so hat man sich wohl inzwischen damit abgefunden, dass man – mit einer einzigen Ausnahme im letzten Jahrzehnt – die Play-Offs der DEL nicht erreicht.

Das könnte auch in diesem Jahr schwer werden, wie schon die eher durchwachsene Vorbereitung zeigt. Damit die Indianer aus Hannover auch in der neuen Saison mit einem modischen Kopfschmuck antreten können, ließ man sich zuletzt mal eben kurz mit 4:7 rupfen. Dabei sieht das Rezept aus dem vermutlich grünen Kochbuch für eine knusprige Saison 2010/2011 gar nicht so schlecht aus.

Das Team um den zähen Robert Gock… Hock und Rückkehrer Pat Kavanagh hat sich die Dienste des talentierten 80-Kilo-Kükens Daniel Oppolzer, zuletzt in Kaufbeuren, gesichert, kann sich auf einen auf Hähnchen fixierten Wolf im Sturm verlassen und hat mit Uli Liebsch sogar einen waschechten Bayern als Chef-Trainer. Doch Eishockey ist kein Urlaub auf dem Bauernhof, sondern harte, und in Iserlohn wohl auch ehrliche, Arbeit bis zu einer eventuellen Play-Off-Ernte, auch wenn manche vielleicht gewisse Parallelen zwischen einem Misthaufen und dem Zustand des Eishockeys in Deutschland sehen.

Ob die nach Deilinghofener Hausrezept gewürzten Hähnchen in diesem Jahr mehr als sportliche Hausmannskost liefern? Selbst die Iserlohner Fans haben daran so ihre Zweifel. Für den Notfall gibt es in der Eissporthalle am Seilersee ja nun auch eine Sportsbar, in der man Fußball schauen kann. Und wer weiß, vielleicht flattert den Gockeln ja noch der eine oder andere Schlittenhahn… hund ins Gehege.

Fazit: Nicht jeder Gockel muss auf der Spitze eines Haufens krähen.


Kölner Haie

(gjk) In Köln hielten nach der letzten Saison die Meeresbiologen gespannt den Atem an: stand die sensationelle Entdeckung des ersten vegetarischen Raubfisches kurz bevor? Nein, denn obwohl es lange so aussah, konnten es die Haie vermeiden, ins Gras zu beißen und überließen diese krasse Ernährungsumstellung den Lions aus Frankfurt.

Ob die Haie nach zwei schlechten Jahren endgültig zu kleinen Fischen mutieren oder auch ohne Traumsponsor Kukident wieder kraftvoll zubeißen können, dürfte auch daran liegen, ob die geköderten Neuzugänge ein guter Fang waren. Ein geangelter Neu-Hai hat jedoch einen gewaltigen Haken und wird bei vielen Toren für eine Lispel-Epidemie unter den Haie-Fans sorgen: Torschütze mit der Nummer 14 James Sixsmith… James SITHSMIX… James SMISSIX. Für den Unterhaltungseffekt hätte man Sixsmith noch die Nummer 6 zuweisen können, aber nein – 6 sucht man in diesem Kader vergebens.

Weniger Probleme dürften die Fans bei Johan Åkerman haben, den kennt man ja noch von der Deutschen Bank, beim kanadischen Stürmer mit dem 16:9-Namen Brett Breitkreuz und bei reimportierten Phillip Guybrush Gogulla, der doch kein Pirat mehr sein will.

Erfreulicherweise sind die Haie-Fans noch nicht überfischt, was über 4000 verkaufte Saisondosen und Dauerkonserven beweisen. Sollten die Haie nicht zu viel Plankton an die Gäste in einer halbleeren oder halbvollen Arena verschenken, dürfte man sich diese Saison freischwimmen. Bekommt man stattdessen zu viel auf die Flossen, werden die Haie wohl doch noch filetiert.

Fazit: Gegner schocken oder Schillerlocken


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Ein Kommentar »

  • Michael said:

    Die Nummer 6 sucht man im Haie-Kader vergeblich? Könnte daran liegen, dass sie an der Hallendecke hängt.

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