Einzelkämpfer
Alleine in sengender Hitze oder großer Kälte auf Plätzen und Felder stehend – das ist der Individualsportler, der Prototyp des alleine kämpfenden Individuums gegen andere ähnliche verbissene Gegner. Dieser heroische Kampf gegen den Gegner und sich selbst, kann auch die Massen anziehen. Doch was tun diese Sportarten im Internet, um neue Fans zu gewinnen. Wir beleuchten die Webseiten von drei Individualsportarten.
15:40
Was waren das noch für Zeiten als Bum-Bum-Besenkammer Wimbledon beherrschte und Steffi Graf den Gegnerinnen reihenweise die lange Nase zeigte. Tennis war der Boomsport in Deutschland, mit Millionen vor dem Fernseher und tausenden Hobbyspielern, die ihre Rackets in den Tennishallen der Republik zertrümmerten. Und was ist daraus geworden? Nichts mehr, das deutsche Tennis dümpelt dahin und wir sind von der Weltspitze ungefähr so weit entfernt wie die Kassel Huskies von einer ligaweiten Zuneigung. Dabei hat der Sport durchaus Potential: Power, Dramatik, Emotionen – das kann Tennis über fünf lange Sätze vermitteln.
Der Deutsche Tennisbund vermittelt das sogar über einige Sätze mehr, hat man doch eine gelungen Webseite ins Netz gestellt. Ansprechendes Design, umfangreiche Infos, serviert in kleinen, leicht verdaubaren Portionen. Dazu News und Hintergrundinfos, wenn man mehr wissen will. Schnell gelangt man zu den Seiten großer Turniere und kann sich über die aktuellen Erfolge (und Nicht-Erfolge) der deutschen Spieler informieren. Einzig das Multimediale kommt etwas zu kurz. Videos, hier mal ein fliegender Ball, dort mal ein hechtender Spieler – das sucht man leider genauso vergebens wie eine ausführliche Historie. Es gibt zwar einen schönen Artikel, doch am Stöbern in umfassenden Archiven kann sich der Benutzer nicht erfreuen.
Noch besser kommt die Tennis-Bundesliga – Ja, sowas gibts! – daher. Die Seite ist modern, bunt und man fühlt sich gleich heimisch. Das kann daran liegen, dass die Seite mehr als offensichtlich bei den Fußballern abgekupfert hat. Von den Farben über Aufbau, Design und Inhalte fühlt man sich sehr an die DFL erinnert. Das muss aber keine Schwäche sein, denn in Sachen Übersichtlichkeit und Informationsgehalt ist man den Fußballern sogar voraus. Die Seite ist nicht überladen, bietet aber umfassende Informationen und Verlinkungen, ohne sich dabei in Effekten und Schnick-Schnack zu verlieren. Daumen hoch, das macht Lust auf mehr.
Felgenbremse
Der deutsche Radsport – sorry, falscher Link: hier gehts lang – lebte lange vom pausbäckigen Jan Ullrich. Jahrelang litt der deutsche Sesselbergfahrer mit dem sympathischen Rostocker, der nach seinem ersten Toursieg nie wieder die Form seines Lebens erreichte, bis er im Zuge der Dopingskandale öffentlich demontiert wurde. Während seine “sauberen” Sportskameraden – u.a. der mit dem starken Arm – weiter über französische Bergpässe radeln, wurde der deutsche Vorzeigesportler mit Schimpf und Schande vom Felde gejagt. Mit ihm hat man auch den deutschen Radsport begraben, es gibt keine Erfolge mehr, kein deutsches Profiteam. Und das bei einer Sportart, die zu Ihrer besten Zeit Millionen vor dem Bildschirm gefesselt hat.
Im Web präsentiert man sich auch nicht auf der Höhe der Zeit, die Webseite kann sich nur knapp vor dem Besenwagen retten. Ein altbackenes und unkomfortables Design paart sich mit einem Inhalt, der den Eindruck macht, man sei bei einem unabhängigen Radsport-Magazin gelandet. Es gibt zwar nach einigen Klicks in der viel zu klein geratenen Navigation eine Schwemme an Informationen über den Verband, über nationale- und internationale Rennen und Regularien, aber alles aufbereitet im spröden Charme einer Beamten-Postille. Hier wird ganz klar der Fachmann angesprochen, der sich für amtliche Mitteilungen und Ergebnisse von zweitklassigen Nachwuchsrennen interessiert. Der Gelegenheitsfan verläßt die Seite umgehend wieder, darauf würde ich wetten.
Schieberamsch
Zum Ende noch ein Sport, der es bisher noch nicht aus rauchigen Hinterzimmern in moderne MuFus geschafft hat. Skat. Wer kennt nicht die ganze Tragik, wenn man im entscheidenden Spiel ohne 3 bis 48 gereizt hat und dann den Kreuz-Jungen im Stock findet? Wer hat noch nie mit klopfenden Herzen den Durchmarsch beim Ramsch gewagt? – Skat bildet die ganze Bandbreite menschlicher Gefühle ab und verpackt sie in 32 Spielkarten. Organisiert ist dieser Sport im Deutschen Skatverband. Der DSKV kümmert sich um Ligen und Turniere, von der 2. Bundesliga Herren Süd bis zu Skatolympiade. Neben Spielplan und Ergebnissen informiert die Seite natürlich auch über die Regeln, stellt den Verband ausführlich vor und bietet Möglichkeiten selber in den Skatsport einzusteigen.
Das Ganze kommt in einem frischen grünen Design daher, die Seite ist funktional aber nicht langweilig. Als passionierter Hobbyspieler findet man sich schnell zurecht, stöbert im Magazin “Der Skatfreund” und kann sich gleich für offene Turniere um den Deutschlandpokal anmelden oder eine Skatreise ins sonnige Bulgarien buchen. Ich bin begeistert, so offen und modern muss sich ein Verband im Netz präsentieren.
Zwischenfazit
Bewußt habe ich Sportarten herausgegriffen, die wie das Eishockey mit Akzeptanzproblemen in der Öffentlichkeit zu kämpfen haben oder hatten. Leider tun nicht alle etwas für ihr Image. Testsieger des heutigen Tages ist ohne jeden Zweifel der Deutsche Skatverband. Und jetzt ein Null Ouvert.
Was ist denn das für ein Bullshit?
Gibts die Kritik auch in differenziert?
Bullshit?
Also mich haben deine flatulenzen stark zum schmunzeln gebracht.
Der Vergleich mag Gehbeschwerden haben, aber erstens geht es ja darum, wer die besseren Internetauftritte hat, zweitens um eine Solosportart. Wag doch mal noch den Vergleich mit:
Dart
Formel1 ( wird meines Erachtens nach unattraktiv )
Schach
Leichtathletik
Schwimmen
zB
Und drittens,
sehr geiler schreibstil.
Van Damme versteht keine Ironie… Zuviele Schläge abbekommen ich UniversalSoldier 1-19?!?!?!
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