Kaum ist die WM vorbei präsentieren wir hier auf STARTING6 einen waschechten WM-Teilnehmer und einem wichtigen dazu.

Colin Lausch gehörte zu den zehn Kindern, die den “The 3 Best Players of each Team Award” auf dem Eis vergeben haben. Die Trainer wählten in ihrem Team die drei besten Spieler, üblicher Weise einen Torwart, einen Verteidiger und einen Stürmer, die im Anschluss an das letzte Spiel des Teams geehrt wurden. Und wer käme besser für diese Ehrung in Frage, als der deutsche Eishockey-Nachwuchs?

Ein langer Weg

Bereits Mitte März ging es los. Ein Sponsor (“Da weiß man, was man hat”) will Aufmerksamkeit und sucht, im Rahmen eines Fotowettbewerbs, Kinder die die Preise übergeben sollen. Für Colin war schnell klar “da will ich mitmachen!”. Und so bewarb sich der 8jährige mit Hilfe seines Vaters um einen Platz unter den ersten 10. Doch ein Sieg ist das noch lange nicht, und nichts anderes kommt für den ehrgeizigen Goalie in Frage. “Ich will immer gewinnen! Egal wo und gegen wen” gibt sich Colin selbstbewusst. Auch wenn es letzten Endes “nur” für Platz 7 reichte, war das große Ziel erreicht: Colin ist bei der Eishockey WM 2010 im eigenen Land dabei. Und nicht nur, wie auch viele seiner Freunde, in der Arena, sondern mitten drauf, auf dem Eis, bei den Spielern. So wie es sich eben für einen angehenden Profi gehört.

Mit Platz sieben stand dann auch der Termin fest: Viertelfinale in Mannheim. Doch, wer da spielt wusste man noch nicht. Damals hoffte Colin noch auf die deutsche Mannschaft und seinen Lieblingsspieler Denis Endras. Dessen Wahl zum MVP überraschte Colin auf jeden Fall nicht: “Ich hätte ihn auch gewählt.”

Dänen oder Schweden?

Die Partie steht, Schweden gegen Dänemark und die Vorfreude stieg, denn am Vortag beobachtete Colin seine Kollegen genau im Fernsehen: “Der eine hat von den Spielern drei Schläger bekommen!” Von nun an war der junge Mann nicht mehr zu halten. Zwei Eintrittskarten gab es für Familie Lausch und fünf Minuten vor Ende der Partie machte sich Colin auf den Weg in die Katakomben der SAP Arena. “Das war voll viel los, ich wusste gar nicht wo ich hin soll” beschreibt Colin die Ereignisse. Klar, die deutsche Nationalmannschaft war eben angekommen und die Security hatte anderes zu tun als einem achtjährigen den Weg zu zeigen. Doch Colin hat einen Auftrag, er schlägt sich durch bis zur Eisfläche und ist so nah dran, wie kaum ein anderer. Die Partie ist nun aus, die Schweden siegen 4:2 und ziehen ins Halbfinale ein, doch Colins großer Moment hat mehr mit den Dänen zu tun. Denn für sie ist es das letzte Spiel der WM und so bekommen sie große silberne Pakete von Colin überreicht: “Was da drin war weiß ich gar nicht, ich hab ja keines bekommen.” Da standen sie nun: Peter Regin, Frans Nielsen und Patrick Galbraith, die zusammen ein Jahreseinkommen von über 1 Millionen Euro haben und Colin, der mit seinem Taschengeld weit aus vorsichtiger haushalten muss. Ein Lächeln für die Kamera gelingt nicht nur den Dänen nach der Niederlage kaum, auch Colin tut sich schwer. Keiner der drei schenkte ihm einen Schläger: “Das war voll gemein. Der andere hat drei Stück bekommen.”

“Ich brauch ein neues T-Shirt”

Der Frust überwog dann leider den schönen Moment, doch es sollte noch ein gutes Ende nehmen. Nicht, dass der Däne Kasper Degn, der ebenso wie Colin bei den Bietigheim Steelers spielt, noch kurz vorbeischaut, nein es sollte noch besser kommen. Denn die deutsche Mannschaft war ja nun in der Arena, und Colin noch in der Mixed Zone. So gab es zunächst ein Wiedersehen: “Mit Marcel Goc habe ich schon einmal trainiert, der hat mich auch gleich erkannt”. Zusätzlich gab es noch viele viele Unterschriften auf ein Steelers-T-Shirt. Auch von seinem Helden Denis Endras. Dass Rob Zepp fehlte, störte Colin nicht, nur “das T-Shirt zieh ich nicht mehr an. Das ist viel zu wertvoll. Ich brauche ein neues T-Shirt.” Den Gefallen haben wir ihm gerne getan. Jetzt hat er nicht nur ein Shirt mit den Unterschriften der Nationalmannschaft, sondern auch ein original STARTING6 T-Shirt.