Eiswunder und kein Ende?
Wer hätte das gedacht, wir stehen im Halbfinale einer Eishockey-Weltmeisterschaft. Wir Deutschen. Das Team, das seit Jahren nur auf die Fresse bekommt und eigentlich nur aus “Gnadengründen” mitspielen darf – denn glücklicherweise veranstalten wir diese WM.
“Unsere Jungs” polarisieren ungemein. Diese Mannschaft, die diese Namen echt verdient hat, mobilisiert die Massen. Klar – an die Fußballer wird das nie herankommen, aber was spielt das für eine Rolle? “Unsere Jungs” haben es geschafft knapp drei Millionen Zuschauer in der Hauptsendezeit am Donnerstag vor den Fernseher zu locken. Unbeteiligte wissen inzwischen das die WM stattfindet und das “wir” grandioses leisten – es ist genau diese “Euphoriewelle” entstanden, von der wir geträumt hatten. Vielleicht nicht ganz in dem Ausmaß, welches Kollege Sander noch vor zwei Wochen prognostiziert hatte, es hört sich aber bei weitem nicht mehr so weit weg an wie es zu Anfang schien. Das Weltrekordspiel auf Schalke – der angepeilte Gesamtzuschauerrekord in Reichweite – das Finale greifbar – wir wollen nicht, dass das aufhört. Und, nicht nur wir wollen, dass es nicht aufhört – auch die ganze Nation hat sich inzwischen mit dem Gedanken: “Deutschland könnte es ins Finale packen” angefreundet. Man macht uns Mut, man unterstüzt diese Jungs, die sich für ihr Land den Arsch aufreissen oder, wie in Ehrhoffs Fall, den Schläger in die Weichteile kloppen lassen.
“Viva Colonia”
Am gestrigen Freitag traf ein Fax des Deutschen Fußballbunds im Hauptquartier des DEB ein – Titel: “Wir unterstützen euch”. Die Fußballer unserer Nationalelf scheinen heimliche Eishockeyfans zu sein. “Am Samstag, wenn Ihr in Kölns Eis-Arena auf Russland trefft, ist Deutschland ein Eishockey-Land!” Das wollten wir hören, da bekommt man Gänsehaut. Man hat das Gefühl: Eishockey ist in Deutschland wieder angekommen – es fühlt sich geil an. Schwarz-Rot-Geil.
Prinz Poldi ergänzte sogar noch “Viva Colonia! In Köln kann man nur gewinnen!”
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