Danish Dynamite
“We are red, we are white, we are danish dynamite!!” Wer kennt ihn nicht, den Schlachtruf der dänischen Fußballfans?! Bei dem Begriff “Danish Dynamite” denkt man natürlich unwillkürlich sofort an die grandiosen Auftritte des dänischen Fußball-Nationalteams in den 80iger und und 90iger Jahren des letzten Jahrhunderts, mit dem Höhepunkt des Gewinns der Europameisterschaft 1992 in Schweden (übrigens mit 2:0 im Finale gegen den damals amtierenden Weltmeister Deutschland). Genau diese Ära begründete den Spitznamen “Danish Dynamite” für die Fußball-Nationalmannschaft der Dänen. Coach Sepp Piontek, Elkjaer Larsen und die Laudrup Brüder fallen sicher manchem sofort als Heroen dieser Epoche ein, aber dass einmal auch das dänische Eishockey mit diesem Begriff gemeint sein könnte, das war bis zur A-WM 2010 in Deutschland, trotz Achtungserfolgen, nicht zu ahnen.
Historisches
Sucht man nach dem ersten Spiel der dänischen Eishockeynationalmannschaft, dann muss man in das Jahr 1949 zurückblicken. Am 12. Februar war es soweit: In Stockholm (Schweden) waren die Kanadier der Gegner. Und der Beginn der Eishockey-Historie der Dänen sollte ohne Torerfolg und mit der bislang höchsten Niederlage enden – Endergebnis 0:47! Danach gab es rund um die Eishockeynationalmannschaft in Dänemark lange nicht viel zu berichten. Ein erster Aufhorcher war die B-WM 1999 im eigenen Land, welche die Dänen gewannen. Uns Deutschen ist dieses Turnier im Zusammenhang mit eben diesen Dänen eher in unangenehmer Erinnerung, verlor man doch just auf dieser B-WM am 19. April 1999 in Odense gegen Dänemark mit 1:6. Dass die Dänen dennoch nicht in die A-Gruppe aufstiegen, lag an der erst- und auch letztmalig in diesem Jahr ausgetragenen Relegation, in der sie Italien, Frankreich und den Norwegern den Vortritt lassen mussten und in der B-Gruppe verblieben. Im Jahr 2002 war man dann am Ziel, man stieg bei der Division-I WM in Ungarn in die A-Gruppe auf, in der man seither verblieb und den Klassenerhalt schaffte. Die Platzierungen pendelten dabei stets zwischen 10 und 13. Das seltene Erreichen der Zwischenrunde, und damit das Vermeiden der Abstiegsrunde (wie gleich im Jahr 2003) war bis dahin schon der absolute Erfolg.
2010 alles anders? Gründe für den Aufschwung
Die Siege gegen Finnland und die USA bei der WM 2010 in Deutschland und das damit verbundene vorzeitige Erreichen der Zwischenrunde, womit die Dänen zugleich das Tor zur erstmaligen Viertelfinal-Teilnahme bei einer A-WM weit aufstoßen, lassen sich aber nicht nur durch ein laxes und fast überhebliches Auftreten der Finnen beim 1:4, sowie durch die Niederlage im 1. Spiel gegen Deutschland verunsicherte US-Amerikaner begründen. Es steckt durchaus mehr dahinter. Denn neben dem nötigen Glück und harter Arbeit ist es ein in den neunziger Jahren begonnenes, einheitliches, umfangreiches und alle Vereine und Strukturen umfassendes Nachwuchsprogramm unseres Nachbarn im Norden, das jetzt anfängt Früchte zu tragen. Es ringt einem bei 4255 eingetragenen Eishockeyspielern in Dänemark schon Respekt ab, was dort, in dem kleinen Land, auf die Beine gestellt wurde.
Bekannte Namen und neue Talente
Uns in Deutschland sind natürlich in erster Linie Mads Christensen, der in der DEL für die Iserlohn Roosters aufs Eis geht, und Kasper Degn von den Bietigheim Steelers bekannt. Neben diesen beiden gibt es inzwischen auch viele weitere die in den gut angesehenen schwedischen Ligen und sogar einige, die in Nordamerika ihr Geld verdienen. Genannt seien hier exemplarisch nur die “Nordamerikaner” Peter Regin (Ottawa Senators), Frans Nielsen ( New York Islanders) und Mikkel Bodker (Phoenix Coyotes) , die den Weg in die NHL geschafft haben.
Was macht das dänische Spiel erfolgreich?
Neben excellenten läuferischen Fähigkeiten und einer aufopferungsvollen Defensivarbeit, gestützt auf einen starken Tormann Patrick Galbraith, beeindruckte vor allem die Kompaktheit und Kaltschnäuzigkeit der Mannen von Coach Per Bäckman. Vor allem die beiden “NHLer” Regin und Nielsen übernahmen Verantwortung, gingen voran und trugen mit wichtigen Treffern zu den Erfolgen bei. Gerade den Finnen fiel gegen die gut stehenden und die Räume eng machenden Dänen viel zu wenig ein, so dass das Spiel letztlich recht deutlich mit 4:1 verloren wurde. Selbst die vorgewarnten Amerikaner sahen bei der 1:2 Niederlage nach Verlängerung gegen den aktuellen 14. der Weltrangliste oftmals regelrecht hilflos aus.
Ausblick
Was können wir also noch von den Dänen bei der WM erwarten? Eines ist sicher: Die Dänen haben einen Lauf und nach den Erfolgen jede Menge Selbstvertrauen. Mit ihrer Unbeschwertheit bereits alles erreicht zu haben, ist in der Zwischenrunde sicher noch einiges möglich. Vielleicht führt der weitere Weg die Dänen ja tatsächlich zur ersten Viertelfinal-Teilnahme?! Möglich scheint es allemal. Was dürfen aber wir Deutsche am heutigen Abend im Spiel gegen die Dänen erwarten? Vielleicht ist es für unsere Jungs von Vorteil, dass die Dänen schon vor dem letzten Gruppenspiel in der Gruppe D für die Zwischenrunde qualifiziert sind. Aber auch wenn die Dänen DAS Team der Stunde in unserer Gruppe sind und sich das Eishockey bei unseren kleinen Nachbarn im Norden im Aufwind befindet: Es ist unsere Heim-WM und unsere Jungs werden, gestützt auf einen bärenstarken Endras, die nötigen Punkte für die Qualifikation zur Zwischenrunde holen – ausser bei dem pessimistischen Häger besteht in der gewohnt euphorischen STARTING 6 Redaktion daran kein Zweifel!
Um die Leistungsexplosion der dänischen Truppe von 1992 ranken sich diverse Nutrationsgerüchte, die mit dem Tempel zum goldenen M eine gemeinsame Wurzel haben.
Angeblich hatten die Kicker damals denselben Japp auf schädliches Transfett, wie aufs Favoritenkegeln. Diese laszive Lässigkeit führte zu legendärem Leistungswillen.
Vielleicht die dänische Methode?
Allerdings kann man auch unterstellen, dass in einem Land in dem selbst die Würstchen im Dunklen leuchten und der Verdauungstrakt kein Problem mit der Verarbeitung großer Mengen hochgiftigen Kräuterschnaps hat, die Nutrationsbewältigung für Athleten eher eine untergeordnete Rolle spielt.
Der Däne kann vernaschen was er will, ob NHL-Veteran oder Bulettenbrötchen, WENN er es denn will.
Ich glaube irgendwo dort liegt die Wahrheit begraben.
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